Ein Brauch – unzählige Bezeichnungen: absperren, verkagern, viaschrenga, viaspannen, …
Und fast ebenso viele Varianten, wie das Absperren gemacht wird. Meist ist es so, dass die Nachbarn Braut und Bräutigam auf dem Weg zur Kirche (den sie übrigens getrennt antreten sollten) mit einem über die Straße gespanntem Seil aufhalten. Braut oder Bräutigam müssen dann eine Aufgabe erfüllen, dabei gibt es Schnaps für alle Beteiligten und bei den wartenden Autos wird oft auch Geld eingesammelt. Damit wird später ein gemeinsames Straßenfest gefeiert oder das Brautpaar bekommt es von den sogenannten Draufgehern (Nachbarn, die nur zur abendlichen Feier eingeladen sind).
Sollte das Absperren geplant sein, muss auf jeden Fall genügend Zeit dafür eingerechnet werden. Allerdings ist dies oft eine Überraschung, denn die Nachbarn (oder Freunde) verraten nicht immer, was genau sie mit dem Brautpaar vorhaben. Wichtig ist auch, dass es nicht zu lange dauert und nicht zu viel Schnaps ausgeschenkt wird. Der Tag wird für alle Beteiligten noch lange genug. Nichtsdestotrotz ist es ein schöner Brauch, der das Ausscheiden der Braut oder des Bräutigams aus der Dorfgemeinschaft symbolisiert. Es ist ein letztes Hindernis, das es auf dem Weg zum neuen gemeinsamen Leben noch zu überwinden gilt.
Der Brauch geht zurück auf die sogenannte „Brautmaut“. Meist war es die Braut, die sich für die Hochzeit in den Ort des Bräutigams aufmachte. Beim Passieren oder dem bloßen Durchfahren der Braut durch die Gemeinde war eine „Brautmaut„ zu entrichten. Ursprünglich war dies nur für dorffremde Bräute üblich.
Foto Shooting Strecke Kingsize Pictures – Christoph Königsmayr | Becher Blaudruck und viel mehr.