Der Weg des Ehelebens kann steinig und mühsam sein – genau deshalb gibt es die Tradition, schon die erste gemeinsame Nacht als Eheleute mühsam beginnen zu lassen. Und zwar, indem Freunde und Bekannte das Haus oder die Wohnung des Paares verwüsten. Auch sind das oft die Draufgeher, Nachgeher einer Hochzeitsfeierlichkeit. Diese haben zwischen Trauung mit anschließender Agape bis zur geladenen Zeit am Festabend genügend Zeit dafür. Dabei wird das gesamte Geschirr angepatzt, die Schränke ausgeräumt und der Inhalt in der ganzen Wohnung verteilt. Auch das Bett zu zerlegen oder die Haustür zu verbarrikadieren kann dazu gehören.
Wichtig ist bei diesem Brauch Fingerspitzengefühl. Es hat keiner etwas davon, wenn der Hochzeitstag in Tränen oder Wut über die Aktion endet. Deshalb darf auf keinen Fall etwas beschädigt werden oder so zerlegt, dass es sich nicht mehr wiederherstellen lässt. Wer an dem Brauch festhalten will, aber ohne bitteren Nachgeschmack, kann zum Beispiel die Wohnung mit aufgeblasenen Luftballons füllen. Auch alle Glühbirnen herauszudrehen oder den Boden im Badezimmer mit Plastikbechern voller Wasser zu füllen, ist ein witziger Hochzeitsstreich ohne zu großen Ärger.
Fotografie Fotografie Reichl