Eigentlich früher tatsächlich nur dafür gedacht die Strümpfe zu halten, hat das Strumpfband heutzutage bei Hochzeiten mancherorts schon eine wichtige Rolle. Es ist meist blau und damit ein Teil des Spruches „Etwas Neues, etwas Altes, etwas Geliehenes und etwas Blaues.“ Ähnlich dem Brautstrauß kommt es gegen Ende der Feier zum Einsatz und wird in die Menge der noch ledigen Männer geworfen.
Wer es fängt, ist der Nächste, der unter die Haube kommt. Einen Unterschied gibt es jedoch, nicht die Braut wirft das Strumpfband, sondern der Bräutigam. Er nimmt es seiner Angetrauten ab, je nach Mut und Stimmung der Feier mit den Händen oder mit sogar mit den Zähnen, und wirft es in die Menge. Inspiriert von einem amerikanischen Brauch wird das Strumpfband manchmal auch versteigert.
Ob es nun ein Strumpfband sein muss, ob es blau sein soll und geworfen oder versteigert wird, hängt ganz vom Brautpaar selbst ab. Das Werfen des Strumpfbandes ist kein sehr verbreiteter Brauch, also kein als Pflichtprogramm gesehener Brauch, kann aber als witzige Einlage bei der Feier durchaus seinen Reiz haben. Manche Bräute wollen ihr Strumpfband auch behalten und es, wie früher, nur für die Augen ihres Mannes in der Hochzeitsnacht tragen. Sollte trotzdem das Strumpfband werfen geplant sein, kann sich die Braut einfach damit helfen, ein zweites am anderen Bein zu tragen.
Dass das Strumpfband bei der Hochzeit eine Rolle spielt, geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Früher war es durchaus üblich, den Gästen nach der Hochzeitsnacht das blutige Lacken zu zeigen, als Beweis dafür, dass die Braut noch Jungfrau war. Davon ist man heutzutage glücklicherweise abgekommen, geblieben ist aber die Idee des Strumpfbandes, die ein augenzwinkernder Verweis auf die gemeinsame erste Nacht als Brautpaar sein soll. Außerdem soll das Band Glück bringen, besonders wenn es blau ist. Blau symbolisiert Treue, Beständigkeit und Reinheit.
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